Jörg Hofmann, Leiter des IG Metall-Bezirks Baden-Württemberg, kündigte an, die IG Metall werde in der kommenden Tarifrunde sicher mehr fordern als beim letzten Mal. Hofmann: "Falsche Bescheidenheit und Lohnzurückhaltung passen derzeit sicher nicht in die Landschaft. Die Metall- und Elektroindustrie läuft auf Hochtouren, die Gewinne der Unternehmen sprudeln. Das ökonomische Umfeld hat sich im Vergleich zur letzten Tarifrunde noch mal deutlich verbessert." ("Berliner Zeitung").
Armin Schild, Leiter des IG-Metall-Bezirks Frankfurt, hält es für möglich, mit einer reinen Lohnforderung in die Tarifrunde zu gehen, so die "Frankfurter Rundschau". Die Mehrwertsteuererhöhung werde als "Extra-Inflation" in die Forderung der IG Metall einfließen, weil sie die Preissteigerung um einen Prozentpunkt zusätzlich nach oben treibt, so Schild.
Auch nach Ansicht von Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser wird es in der kommenden Tarifrunde vor allem um eine Lohnerhöhung gehen: "Den Arbeitgebern ist klar, dass unsere Mitarbeiter angemessen am Zuwachs und Erfolg beteiligt werden wollen und auch sollen", sagte Kannegiesser im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Gleichzeitig warnte er vor einem "überzogenen Lohnabschluss". Die Mehrwertsteuererhöhung dürfe keine Rolle spielen, weil dafür der Beitrag zur Arbeitslosenversicherung um 2,3 Prozentpunkte sinken werde. Die Metallarbeitgeber wollen außerdem am Grundsatz flexibler Einmalzahlungen festhalten. Der Investivlohn dagegen sei ein "betörend schöner 50-jähriger Evergreen" aber "kaum praktikabel" und kein Thema für die Tarifrunde, so Kannegiesser.
Der erste Vorsitzende der IG Metall, Jürgen Peters äußerte sich skeptisch, ob die Arbeitgeber die Beschäftigten tatsächlich am wirtschaftlichen Erfolg der Branche beteiligen werden. Er hoffe, dass die Arbeitgeber in der kommenden Tarifrunde ihren Worten auch Taten folgen lassen, sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Rückendeckung für eine spürbare Erhöhung der Löhne und Gehälter kam derweil von Vizekanzler Franz Müntefering (SPD) und dem SPD-Vorsitzender Kurt Beck. Es sei Zeit, "die Spirale wieder nach oben zu drehen", sagte Müntefering der "Bild-Zeitung". Beck forderte "anständige Lohnanteile", um die Binnenkonjunktur zu stützen ("Focus.online").
Tarifrunde "Geld her" überschreibt der "Spiegel" seinen Artikel zur Tarifpolitik und fährt fort: "Die aktuellen Tarifkämpfe fallen in eine Zeit, die für die Gewerkschaften kaum günstiger sein könnten" (aus dem Spiegel ist auch unsere heutige Infografik). Das sieht die Arbeitgeberseite naturgemäß anders: "2007 wird sich die konjunkturelle Entwicklung verlangsamen, wir erwarten nur noch einen Produktionszuwachs von drei bis 3,5 Prozent. Ein höheres Lohnplus ist also keinesfalls gerechtfertigt." sagt Gesamtmetall-Präsident Kannegiesser im Interview mit der "Frankfurter Rundschau". Der Vorsitzende des Sachverständigenrats der Bundesregierung Bert Rürup springt den Arbeitgebern zur Seite und will in Branchen mit guter Ertragslage "satte Einmalzahlungen" oder befristete ertragsabhängige Zuschläge statt hoher Tarifvereinbarungen, berichtet ebenfalls die "Frankfurter Rundschau". "Tremolo des Gürtel-enger-Schnallens" nennt das der "Spiegel" und wir empfehlen ergänzend unseren Hintergrund-Bericht zu Bert Rürup.
Automobilindustrie Die "Welt" meldet gute Absatzzahlen der deutschen Hersteller in 2006. BMW: 1,374 Millionen Fahrzeuge (3,5 Prozent mehr ab als im Vorjahr) , Mercedes: 1,26 Millionen (plus 3,2 Prozent), Audi: 905.100 (plus 9,2 Prozent). Volkswagen erhöht ebenfalls den Absatz kräftig, berichtet die "Frankfurter Rundschau". Für die "tageszeitung" haben die neuen Automobilmuseen der Kirche den Rang abgelaufen: "In Wolfsburg, Leipzig, Dresden, Stuttgart oder München scheinen sich die Autokonzerne wie konkurrierende Kirchen in der Errichtung neuer Kathedralen gegenseitig überbieten zu wollen".
Zeitarbeit "Mittelständische Betriebe, aber auch große Konzerne ergänzen ihren Stamm an festangestellten Mitarbeitern um einen flexiblen Pool an Zeitarbeitskräften zur Deckung zusätzlichen Bedarfs bei Auftragsspitzen und Projekten" zitiert die "Frankfurter Allgemeine" den Ranstadt-Geschäftsführer in einem umfangreichen Artikel zum Thema Zeitarbeit.
Lobbyismus Die Kassenärztliche Bundesvereinigung musste vor Weihnachten einräumen, 170 Personen für eine Kundgebung gegen die Gesundheitsreform bei einem Hostessenservice angeheuert zu haben. Die "tageszeitung" berichtet nun von einer Internet-Firma, die Demonstranten verleiht und zitiert einen Staatsrechtler, der die Gefahr sieht, dass die öffentliche Meinungsäußerung zu einer Frage des Geldes wird.
BenQ Nach Informationen der "Westdeutschen Allgemeinen" fordert der (bisher namentlich immer noch nicht bekannte) Investor unter anderem die kostenlose Beschäftigung von ehemaligen BenQ-Mitarbeitern über einen Zeitraum von mehreren Monaten.
IG Metall fordert 6,5 Prozent Frankfurt/Main - Die IG Metall fordert für die rund 3,4 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie eine Erhöhung der Entgelte und der Ausbildungsvergütungen in Höhe von 6,5 Prozent. Die Laufzeit der neuen Entgelttarifverträge soll zwölf Monate betragen. Das hat der Vorstand der Gewerkschaft am Montag in Frankfurt beschlossen.
"Angesichts des anhaltenden wirtschaftlichen Höhenflugs der Metallindustrie ist die Forderung sozial gerechtfertigt und gesamtwirtschaftlich notwendig und für die Unternehmen bezahlbar", sagte der Erste Vorsitzende der IG Metall, Jürgen Peters, nach den Beratungen des Vorstandes. Peters appellierte an die Arbeitgeber in der Metallindustrie, "auf überflüssige Rituale zu verzichten, die Zeit nicht ungenutzt verstreichen zu lassen und den Arbeitnehmern schnell ein faires Angebot zu machen." Die Unternehmen der Branche hätten selten so viel verdient und gleichzeitig so wenig für Löhne und Gehälter gezahlt wie heute, betonte Peters. Nach Angaben der IG Metall werden von den Unternehmen derzeit nur 16,4 Prozent vom Umsatz für Löhne und Gehälter aufgewendet. Die Tarifverträge für die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie laufen am 31. März aus. Die Friedenspflicht endet zum 28. April. Mit den ersten Verhandlungen beginnt am 12. März der Bezirk Nordrhein-Westfalen. Es folgen am 13. März Sachsen, am 14. März die Mittelgruppe (Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland), Baden-Württemberg und Osnabrück-Emsland, am 15. März die Tarifbezirke Bayern und Thüringen, am 16. März Berlin und Sachsen-Anhalt und am 19. März Niedersachsen.
Tarifrunde M+E "Aktionäre müssen sich auch bei 6,5 Prozent Lohnsteigerung um die Gewinne deutscher Unternehmen keine Sorgen machen", sagt Rolf Elgeti, Chefstratege der niederländischen Bank ABN Amro. Das Zitat steht auf der IG Metall-Homepage, schreibt das "Neue Deutschland". Und auch, dass selbst die Forscher des neoliberal gefärbten ifo-Instituts Gesamtmetall-Chef Martin Kannegiesser widersprechen. Die Arbeitgeber reden den Aufschwung in der Metall- und Elektroindustrie klein und fordern einen Abschluss "unter dem des Spitzenjahres 2006". Der VDMA droht gar, 10.000 Neueinstellungen aufzuschieben, meldet der "Stern". Und zuletzt warnt auch noch Finanzminister Peer Steinbrück im "Handelsblatt" vor hohen Lohnabschlüssen - wegen einer drohenden Inflationsgefahr. Unser Tipp: Mehrwertsteuererhöhung zurücknehmen, das senkt nicht nur die Inflation... "Angesichts des anhaltenden wirtschaftlichen Höhenflugs der Metallindustrie ist die Forderung sozial gerechtfertigt und gesamtwirtschaftlich notwendig und für die Unternehmen bezahlbar", sagt Jürgen Peters, 1. Vorsitzender der IG Metall. Die Arbeitgeber sollen "auf überflüssige Rituale verzichten und schnell ein faires Angebot vorlegen", berichtet die "Welt". "Kombilöhne setzten das völlig falsche Signal. Denn damit werden die Hungerlöhne geradezu zementiert", sagt Rudolf Hickel, Direktor des IAW, in der "Frankfurter Rundschau".
Bevor unser Großkonzern uns ganz platt gemacht hat, werde ich mich natürlich auch noch so richtig stark machen, damit wir mehr Lohn bekommen. Versteht sich doch von selbst
Das glaub ich ja wohl nicht. Was hättest du denn da die Stunde gehabt? Was wäre das denn für ein Job gewesen? Sowas hab ich ja noch niemals nicht gehört. Die gehören doch echt Angezeigt:012::021::020:
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