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Dieses Thema hat 3 Antworten
und wurde 595 mal aufgerufen
 Die Gewerkschaft
Ehendunamandu Offline




Beiträge: 16.090

13.02.2006 10:18
RE: Streik weitet sich aus im öffentl. Dienst Zitat · Antworten

Die Gewerkschaften haben den ersten großen Arbeitskampf im öffentlichen Dienst seit 14 Jahren ausgeweitet.
In Sachsen legten am Montag mit Beginn der Frühschicht die Mitarbeiter von sieben Straßenmeistereien, die zum Straßenbauamt Zwickau gehören, die Arbeit nieder. Lediglich eine Notbesetzung sorgte an den einzelnen Standorten für eine Grundversorgung. Die rund 150 Mitarbeiter des Zwickauer Straßenbauamtes sind für 1500 Kilometer Bundes-, Staats- und Kreisstraßen zuständig. In Baden-Württemberg rollte unterdessen die zweite Streikwelle an.

Betroffen von den Arbeitskampfmaßnahmen sind nach Gewerkschaftsangaben Müllabfuhr, Kindertagesstätten, Krankenhäuser, Sozialeinrichtungen, Straßendienste und zahlreiche Landeseinrichtungen. Gestreikt werde in Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern und dem Saarland. Am Wochenende hatte es keine Annäherung zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften gegeben.

Streik begann in Baden-Württemberg

Begonnen hatte der Streik am 6. Februar in Baden-Württemberg. In den Kommunen wollen die Gewerkschaften eine Verlängerung der Wochenarbeitszeit von 38,5 auf 40 Stunden verhindern. Mit der Ausweitung des Streiks auf die Länder soll die Tarifgemeinschaft deutscher Länder gezwungen werden, den neuen bislang nur mit Bund und Kommunen abgeschlossenen Tarifvertrag zu übernehmen. Der neue Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst führt anstelle der Bezahlung nach Alter und Familienstand Leistungselemente ein und schafft die Unterscheidung zwischen Arbeitern und Angestellten ab.
Online Focus

Kann ich nur befürworten.
Ich freue mich doch immer wieder zu lesen das unsere resignierten Deutschen auch mal den Hintern hochkriegen....

netternachbar13 ( gelöscht )
Beiträge:

14.02.2006 18:13
#2 RE: Streik weitet sich aus im öffentl. Dienst Zitat · Antworten

Rückkehr des Streiks?

Auf das Fußscharren der Beschäftigten reagieren die öffentlichen und privaten Arbeitgeber mit der üblichen Dummdreistigkeit. Zum Konflikt im öffentlichen Dienst hört man, dass eine Aufstockung der Wochenarbeitszeit von 38,5 auf 40 Stunden ja wohl nur 18 Minuten unbezahlte Mehrarbeit am Tag bedeute, wobei in typischer Manier von der Tatsache der unbezahlten Mehrarbeit ab- und auf die für sich vernachlässigbar wirkenden 18 Minuten hingelenkt wird.

Dass diese bescheidenen 18 Minütchen aber Teil einer Salamitaktik sind, die aus 18 Minuten flugs eine halbe und dann später ganze Stunden machen will, ist dann doch mittlerweile durchgesickert. Zu deutlich sind noch die Sprüche aus den letzten Jahren in Erinnerung, die Wochenarbeitszeiten von 48 bis 72 Wochenstunden für die Zukunft in Aussicht stellten.

Beim Rotenburger [extern] Ersatzteilelager von AEG, wo demnächst nicht mehr die Bedingungen für Metaller, sondern die für den Einzelhandel gelten sollen, entblödet sich die Unternehmensführung nicht, eine Verschlechterung der Lohnsituation durch diese Maßnahme in Abrede zu stellen: Einbußen gebe es für die Beschäftigten ja nicht, sie müssten halt nur dreieinhalb Stunden mehr pro Woche arbeiten. Offenbar traut man den Leuten dort die einfachsten Formen der Bruchrechnung nicht mehr zu.

Wenn es schon um Werksschließungen geht, und die demnächst arbeitslosen Arbeiter nur noch um größere Krümel aus der Konkursmasse von dem streiken, was sie erarbeitet haben, behauptet man rotzfrech, die Gewerkschaften hätten nur viel früher einer Ausdehnung der Überausbeutung zustimmen müssen, und es wäre gar [extern] nicht so weit gekommen.

Was letztendlich auf das Argument hinausläuft, dass die Arbeiter nur komplett auf ihren Lohn verzichten müssten, um ihre Arbeitsplätze für immer zu sichern.

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/22/22032/1.html

Ehendunamandu Offline




Beiträge: 16.090

15.02.2006 09:38
#3 RE: Streik weitet sich aus im öffentl. Dienst Zitat · Antworten

Zitat
Was letztendlich auf das Argument hinausläuft, dass die Arbeiter nur komplett auf ihren Lohn verzichten müssten, um ihre Arbeitsplätze für immer zu sichern.



Gut erkannt. So hätten sie es am liebsten:031: :052:

Ehendunamandu Offline




Beiträge: 16.090

26.02.2006 14:18
#4 RE: Streik weitet sich aus im öffentl. Dienst Zitat · Antworten

Angeblich Chancen für Kompromiss
Sind unterschiedliche Arbeitszeiten eine Lösung?

Hamburg - Im Tarifkonflikt um längere Arbeitszeiten im öffentlichen Dienst könnte sich trotz verhärteter Fronten eine Lösung abzeichnen.
Der Chef der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Frank Bsirkse, und der Verhandlungsführer der Länder, Niedersachsens Finanzminister Hartmut Möllring (CDU), deuteten in der Zeitung "Bild am Sonntag“ unabhängig voneinander ein Kompromissmodell an.
Bsirske sagte der Zeitung, seine Gewerkschaft wolle zu einem Kompromiss beitragen: "An den Uni-Kliniken in Baden-Württemberg hängt die Arbeitszeit schon jetzt vom Alter der Beschäftigten ab.
Jüngere Angestellte arbeiten länger als Ältere.
Die Arbeitgeber sollten über einen solchen Kompromiß sorgfältig nachdenken.“ Möllring sagte: "Am Verhandlungstisch können wir zum Beispiel über unterschiedliche Arbeitszeiten nach Alter der Beschäftigten reden."


Die beiden Tarifparteien schoben sich gegenseitig die Verantwortung für die Streiks im öffentlichen Dienst zu. Bsirkse sagte dem Blatt, die Dauer des Streiks hänge allein von den Arbeitgebern ab.
Verdi werde den Streik bis zu einer Einigung durchhalten. Darum sollten die Arbeitgeber aufhören, auf Zeit zu spielen.
Er setze darauf, dass bei den Verhandlungen "die Stimme der Vernunft über die Arroganz der Macht obsiegt“. Möllring betonte: "Wie lange gestreikt wird, entscheiden die Gewerkschaften.
Die Kassen der Länder sind zu leer, um Angebote zu machen.“ (sa/AFP)

Ein Hoch auf Verdi und allen Mitgliedern, das sie sich nicht unterkriegen lassen:016:

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