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Dieses Thema hat 6 Antworten
und wurde 498 mal aufgerufen
 Die Gewerkschaft
Ehendunamandu Offline




Beiträge: 16.090

28.02.2005 12:09
RE: Gutes Geld für gute Arbeit-auch in Zukunft! Zitat · Antworten

....steigen um 2,7 Prozent

Die Tariflöhne im größten Industriezweig Metall und Elektro werden am 1. März um 2,7 Prozent erhöht.
Das teilten Arbeitgeber und Gewerkschaft in Berlin mit.
Sie hatten 2004 einen zweijährigen Tarifvertrag ausgehandelt und vereinbart, die Erhöhung 2005 im Januar noch mal zu überprüfen.

2,0 % werden dauerhaft gezahlt, 0,7 % aber nur einmalig im Monat März.
Welche in den Topf des ERA wandern.

Denn mit dem Rest finanzieren die Betriebe in den nächsten Jahren das neue Vergütungssystem: Das Entgelt-Rahmenabkommen (ERA) beendet die Unterscheidung von Arbeitern und Angestellten und damit auch von Löhnen und Gehältern - die Beschäftigten rutschen dabei in neue Entgeltgruppen.

Ehendunamandu Offline




Beiträge: 16.090

12.03.2005 13:38
#2 RE: Gutes Geld für gute Arbeit-auch in Zukunft! Zitat · Antworten

Lohn-und Gehaltserhöhungen schaffen Aufschwung

Es bleibt dabei: Im Volumen 2,7% mehr Entgelt erhalten alle Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie ab 1. März 2005. O,7% davon fließen 20o6 in der ERA-Strukturkomponente
>Gesamtmetall< hat ein dreiviertel Jahr lang versucht, die Tariferhöhung nach unten zu rechnen.
Sie wollten eine Klausel im Tarifvertrag zu ihren Gunsten nutzen.
Dort haben wir festgelegt, die Erhöhung der Entgelte zu verändern, wenn sich das wirtschaftliche Wachstum anders entwickelt als im Februar 2004 von den Tarifparteien eingeschätzt.

Die IG Metall lässt sich von Fakten überzeugen, nicht von verbandspolitischen Interessen.
Auch die Arbeitgeberseite musste jetzt einräumen, dass die wirtschaftliche Entwickling so verlaufen ist, wie wir es vor einem Jahr angenommen haben. Deshalb bleibt es bei den 2,7% mehr im Volumen für Arbeiter, Angestellte und Auszubildende am 1. März 2005.

Die Beschäftigten brauchen diese Einkommensverbesserung dringend.
Lohnkürzungen sind Gift für jedes Wirtschaftssystem.
Autos kaufen keine Autos.
Nur Beschäftigte, die angemessenes Geld für ihre Leistung bei der Arbeit erhalten, schaffen den Aufschwung.
Jeder Euro, der ausgegeben wird, bedeutet einen kleinen Schub für unsere Wirtschaft.

In Deutschland geben die Menschen zuwenig aus, darum lahmt unsere Ökonomie.
Damit wir aus dieser Abwärtsspirale wieder heraus kommen, muss auch in Zukunft gelten:
Gutes Geld für gute Arbeit.
Dann kann man investieren, ohne etwas zu riskieren.
Darum werden wir als Arbeitnehmer/Innen auch in den nächsten Jahren fordern, was uns zusteht: eine angemessene Beteiligung am wirtschaftlichen Fortschritt.

Für besondere betriebliche Ausnahmesituationen sind unsere Tarifverträge flexibel genug.
Generelle Absenkungen der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen sind mit der IG Metall nicht zu machen!

>Gesamtmetall< will noch nicht einmal die vermögenswirksamen Leistungen den Beschäftigten zugestehen.

Die metall-Arbeitgeber haben eine Anschlussvereinbarung verweigert.
Der Tarifvertrag befindet sich deshalb seit 1. Februar 2005 in der Nachwirkung:
Alle Mitglieder der IG Metall, die vor dem 1. Februar 2005 eingetreten sind, haben weiterhin einen Rechtsanspruch auf die vermögenwirksamen Leistungen.
Wir werden uns mit keiner Billig-Lösung zufrieden geben.
Beschäftigtet sollen nach unseren Vorstellungen auch wählen können, ob sie die vermögenswirksamen Leistungen in Zukunft für die betriebliche Aletersversorgung nutzen.

Gute Arbeit für gutes Geld-das gilt auch für alle anderen Branchen.
In der Stahlindustrie, wo eine Tarifrunde ansteht, läuft das Geschäft sehr gut.
Darum muss es eine angemessene Erhöhung der Entgelte geben.

Wie überall setzen wir auch dort unsere Interessen nur mit einer starken IG Metall durch.

Ohne IG Metall und ohne Tarifverträge gibt es weder Anspruch auf mehr Geld, noch auf sichere, menschengerechte Arbeitsplätze. Deshalb gilt für alle Branchen, gerade in diesen schwierigen Zeiten: Bitte Mitglied werden und wer schon drin ist, bitte Mitglieder werben.

Berthold Huber, Zweiter Vorsitzender der IG Metall

Der Erzengel ( gelöscht )
Beiträge:

16.03.2005 08:47
#3 RE: Gutes Geld für gute Arbeit-auch in Zukunft! Zitat · Antworten

Zitat
Nur Beschäftigte, die angemessenes Geld für ihre Leistung bei der Arbeit erhalten, schaffen den Aufschwung.



Natürlich, aber was nutzt das, wenn im Gegenzug die Steuern erhöht werden, der Spritpreis angehoben, die Miete teurer, und die E-Werke den Strompreis erhöhen ? Für mich ändert sich unterm Strich nichts. Denn von den Erhöhungen bleibt nichts. Für mich hat eine Lohnerhöhung als allein lebender Single mit Steuerklasse 1 immer bedeutet, daß ich unterm Strich weniger Netto hatte als vorher.

Ehendunamandu Offline




Beiträge: 16.090

17.03.2005 07:02
#4 RE: Gutes Geld für gute Arbeit-auch in Zukunft! Zitat · Antworten

Diese Argumentation ist mir auch sehr bekannt, Stefan.
Womit sich wieder die Frage stellt, was war erst da, das Huhn oder das Ei.

Nach Jahrelanger Beobachtung bin ich zu dem Entschluss gekommen, erst werden die Steuern, Lebensmittel, Miete usw. erhöht und dann erst kämpfen die Gewerkschaften für mehr Lohn.
Denn wo sonst liege ihr Recht mehr Geld einzufordern wenn sie es nicht genau belegen könnten?
Vor jeder Tarifauseinandersetzung stehen Tabellen zur Verfügung wie sie ausgerechnet auf z.B. 3,5% mehr Lohnforderung kommen.
Es errechnet sich anhand der Inflationsrate usw.

Also im Vergleich, verdienen wir immer noch zuwenig, freuen uns aber auch schon über ein paar Cent.

Catweazle Offline




Beiträge: 1.101

17.03.2005 10:19
#5 RE: Gutes Geld für gute Arbeit-auch in Zukunft! Zitat · Antworten

Wenn das so weitergeht, brauchen wir uns um Tariferhöhungen usw. bald keine Sorgen mehr zu machen. Die CDU dreht ja schon fleißig am Rad, die Tarifautonomie abzuschaffen. Und sogar unser lieber Bundespräsident schreit in dasselbe Horn. Gespannt bin ich ja mal auf heute, was sich aus dem Treffen ergibt.

LG
Cat

Ehendunamandu Offline




Beiträge: 16.090

18.03.2005 22:02
#6 RE: Gutes Geld für gute Arbeit-auch in Zukunft! Zitat · Antworten

Ja Cat, war ja nicht so die Wallung.
Mehr Propaganda als sinnvolle Ideen.
Ausser die eine Idee, das Schröder meint gegen die Billiglöhner kämpfen zu müssen.
Die Idee finde ich ganz gut.

Ganz im Gegensatz zu der Idee die Unternehmssteuern zu senken.
Was soll das bringen?
Sie Investieren doch sowieso nicht, haben sie uns doch schon zur genüge bewiesen:065:

Der Erzengel ( gelöscht )
Beiträge:

20.03.2005 10:05
#7 RE: Gutes Geld für gute Arbeit-auch in Zukunft! Zitat · Antworten

Dann wird das aber ein ewiger Kreislauf, bei dem der Arbeitnehmer auf Dauer immer den Kürzeren zieht. Denn zuerst muß er das Geld, das er sich nachher erkämpft "vorstrecken".

Wenn ich vor einem Jahr (wie es aktuell aussieht weiß ich nicht) Mitte Juni (oder sogar noch später) im Radio gehört habe, "So liebe Leute, bis heute haben wir für alle möglichen Abgaben gearbeitet, alles was wir jetzt erwirtschaften gehört uns", dann ist das doch eine Farce ohnegleichen.

Zitat
gegen die Billiglöhner kämpfen zu müssen.



Das geht doch in meinen Augen schon gar nicht mehr. Der Meisterbrief verschwindet, d.h. jeder der will kann ein Geschäft eröffnen. Ohne Meister kann er nicht ausbilden. Ohne Ausbildung kein Nachwuchs. Firmen in denen früher Handwerk angesagt waren, läuft jetzt alles maschinell, da brauche ich auch keine Fachkräfte mehr. Eben nur noch diese "Manager". Und die stecken halt dann die Gehälter ein, wo man beim Personal speichert.

Ich für meinen Teil muß sagen, ich hab' mir dieses Gehalt auch verdient gehabt. Immer erreichbar, einspringen, wenn ein anderer ausfällt, der Erste der da war, der Letzte der gegangen ist, und meinen Kopf hingehalten wenn etwas schiefgelaufen ist. Ich war immer danach bestrebt, den einen oder anderen mit "hochzuziehen", um mich zu entlasten, natürlich auch mit einem dementsprechenden Gehalt. Aber sobald es an die geliebte Freizeit ging, oder den gemütlichen Feierabend, waren die dann nicht mehr zu haben.
Ich bin immer noch der Meinung, es liegt am Einzelnen, wieviel er dafür geben will. Statt sich in einer Firma zu engagieren, um vorwärts zu kommen, mehr zu verdienen, machen viele einen Zweit- und Drittjob. Im Endeffekt leiden die Jobs darunter, weil ich am Ende ausgelaugt bin, und mich auf keinen mehr richtig konzentrieren kann.

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