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Dieses Thema hat 2 Antworten
und wurde 413 mal aufgerufen
 Hexen, die weisen Frauen
Nefertari3456 ( gelöscht )
Beiträge:

26.02.2005 23:30
RE: (2005) Hexen die weisen Frauen Zitat · Antworten

391 n. Chr.
Das Christentum wird offiziell als Staatsreligion ernannt.
Und alles, was den Stand und das Ansehen der Kirche zu bedrohen schien, wurde versucht, zu eliminieren.

1000 n. Chr.
Vorerst duldete die katholische Kirche keine Personen die mit dem Teufel in Verbindung standen oder sich in teuflischen Künsten übten. Den Hexenglauben aber leugnete sie.
Aufgrund der Verbreitung von hätetischen Sekten in europäischen Ländern nahm die Kirche den Kampf gegen die Ketzerei und Zauberei auf.

1179 n. Chr.
rief das Lateran-Konzil die weltlichen Mächte zur Bekämpfung der Ketzerei auf, und begann eine entsprechende Kampagne.
Die bischöflichen Gerichte führten die Inquisition ein.

Um 1200 gab die Kirche das Prinzip der Nichtexistenz von Dämonen und Hexen auf.

Angeblich fand der erste Prozess 1264 in Frankreich statt.

1400
Jetzt steht der eigentliche Hexenbegriff. Er wird untrennbar an das Teufelsdogma gekoppelt. Kurz danach erscheinen verschiedene christliche Hexenbücher .
Sie zielen auf eine Vernichtung der Hexerei ab, wobei der eigentliche Kampf dem Teufel gilt.

1484
erwirkten die Inquisitoren und Dominikaner Sprenger und Insitoris Kramer von Papst Innozenz VIII einen Erlass, der ihnen die alleinige Zuständigkeit für die Hexenverfolgung sicherte. Sie veröffentlichten auf Ersuchen des Papstes den "Hexenhammer" (Malleus Melleficarum). Er beinhaltete sämtliche Elemente der Hexerei sowie das System der Ausrottung und Vernichtung. Durch den Buchdruck war er weit verbreitet. Er wurde zum Leitfaden der Hexenrichter und bis 1669 wurde er in verschiedenen Sprachen 29mal verlegt.

1493
In Spanien werden rund 100 000 Menschen der Ketzerei angeklagt, 10 000 davon werden auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

1585
Auf Befehl des Erzbischofs von Trier werden unzählige angebliche Hexen verbrannt.
So viele, dass in einigen Dörfern jeweils nur zwei Frauen am Leben blieben.

1610
In Holland findet die letzte Hexenverbrennung statt.

1630
Der Bischof von Würzburg gibt den Befehl, 1200 Frauen und Männer als Ketzer und Hexen zu verbrennen. Im gleichen Jahr wird auch die Hinrichtung von 600 Frauen ( und etlichen Männern) vom Erzbischof von Bamberg angeordnet.

1632/ 1633
Prozess gegen Galileo Galilei, der seinen ketzerischen Thesen (die Welt ist nicht der Mittelpunkt des Universums) abschwören muss, um dem Feuertod zu entgehen.

1676
Auf Geheiß des Erzbischofs von Salzburg werden 97 Frauen verbrannt.
Sie sollen eine Viehseuche "herbei gezaubert" haben.

1684
In England findet die letzte Hinrichtung einer Hexe statt.

1700
Höhepunkt der Hexenverfolgung in Deutschland, nach der Zeit der Reformation (Gegenreformation).
Zu dieser Zeit war zwar die Phase der Wissenschaftsgeneration, doch kam diese zu spät, der Hexenwahn war nicht mehr aufzuhalten.
Danach, der Beginn aufklärender Tendenzen.
Die Männer, die den Hexenwahn schon lange bitter bekämpft hatten, der Jesuit Friedrich Spee, der Reformierte Balthasar Bekker, Christian Thomasius und Johann Weier, fanden langsam Gehör.

1745
Letzte Hinrichtung einer Hexe in Frankreich

1775
In Deutschland wird zum letzten Mal ein Scheiterhaufen angezündet.

1782
Letzte Hinrichtung einer Hexe in der Schweiz.

1792
In Polen wird zum letzten Male einer Frau der Hexenprozess gemacht: Todesurteil, dass natürlich schon vor der Verhandlung klar war.

1800
Nur wenige Fälle realer Hexenverfolgung ist bekannt.
Verschiebung des Hexenbildes im Volksbewußtsein ins Märchenhafte, Naive, und Lächerliche. Integration der Hexe in die Märchenbücher.

1952
In England wurde das letzte Gesetz gegen Hexerei aus den Büchern gestrichen.

Nefertari3456 ( gelöscht )
Beiträge:

26.02.2005 23:31
#2 RE: (2005) Hexen die weisen Frauen Zitat · Antworten

In alleine dieser Zeit sind, seit dem 14. Jahrhundert, circa 100 000 Menschen am Scheiterhaufen qualvoll zu Tode gekommen.
Diese Zahlen wurden aus überlieferten Unterlagen entnommen weitere Untersuchungen haben aber ergeben, dass mindestens doppelt so viele Menschen der Inquisition und deren Schergen zum Opfer gefallen sind.
Wie viele Menschen aber wirklich diesem kollektiven Wahn zum Opfer gefallen sind, darüber gehen die Meinungen weit auseinander, von 500 000 bis zu neuneinhalb Millionen.
90% der Opfer der Brandjahre waren Frauen.

Nefertari3456 ( gelöscht )
Beiträge:

26.02.2005 23:48
#3 RE: (2005) Hexen die weisen Frauen Zitat · Antworten

Doch wie man an den folgenden Beispielen sehen kann, werden auch in unserer heutigen Gesellschaft Minderheiten ausgegrenzt, schikaniert und verfolgt.

1998
Papst Johannes Paul hat sich für die Verfehlungen der Römisch Katholischen Kirche während des Holocaust entschuldigt. Er meinte "Der Holocaust war das Werk eines durch und durch Neo-Heidnischen Regimes."

Ein Teenager in Wisconsin hatte sich darüber beschwert, dass sie über die Internetverbindung der Schulbibliothek keine Seiten über das Hexentum, Magie und erdbezogene Religionen ansehen konnte. Der Leiter des Abteilung teilte dem Mädchen mit, dass sie sich nur über Christliche Religionen informieren könne. Der Schulbezirk hat Richtlinien, um Schüler vor unangemessenen Internetseiten zu schützen, überwacht durch erwachsene Aufsichtspersonen. Ein Schulsprechen sprach sich jetzt gegen diese Einschränkung der Redefreiheit ein, die Familie des Mädchens nahm sich einen Anwalt.

1995
In Tennessee beschwerte sich ein neunjähriges Mädchen über ihren Babysitter, weil er sie sexuell belästigt hatte. Die Mutter - sie war eine Wicca - des Mädchens wollte daraufhin den Babysitter anzeigen. Doch dieser drehte den Spieß um und beschuldigte sie der sexuellen Nötigung. Seine Mutter spazierte zur Polizei und zeigte die junge Mutter an. Bei einer Hausdurchsuchung wurden ihr Athame und ihre Tarotkarten sichergestellt. Beim folgenden Prozess verwickelte sich der Babysitter in viele Wiedersprüche. Doch auf Grund seinen Aussagen, dass sie ihn zum Geschlechtsverkehr, zum Trinken von Blut und zur Einnahme von Drogen gezwungen hatte, wurde sie trotzdem zu zwölf Jahren Haft verurteilt

North Carolina
Dieser Fall ereignete sich in Onslow County, North Carolina.
Dort suchte Kathleen Jones die Hilfe der örtlichen Sozialbehörde (Departement of Social Services). Ein Angestellter der DSS kam zu Mrs. Jones in die Wohnung und sah ihren Altar und weitere religiöse Gegenstände, den Mrs. Jones war eine Wicca. Kurze Zeit später wurde ihr Sohn, damals 12 Jahre alt aus ihrem Haushalt weggenommen und in Fürsorge gegeben. Das Gericht ordnete sogar an, dass er jeden Sonntag einen christlichen Gottesdienst besuchen müßte.

In einem anderen Fall, der sich in der Medical Clinic in Camp LeJeune in Jacksonville ereignete. Ein Militärkaplan stellte eine christliche Mailingliste zusammen, damit er allen täglich Gebete senden konnte.
Ein dort stationierter Heide beantrage eine Genehmigung für eine Mailingliste für Heiden aufzustellen. Diese wurde ihm wiederholt verweigert. Sogar mit Aussagen wie, "Eine E-Mail ist nicht der richtige Platz für dich, um verlorene Seelen zu rekrutieren.".
Sein Executive Officer erkämpfte ihm das Recht eine Mailingliste einzuführen, doch dessen Vorgesetzter machte das ganze Vorhaben zunichte, weil so etwas auf keinen Fall auf seiner Base stattfinden würde.

Nebraska
Das Kuratorium einer Bibliothek in Hastings, Nebraska, setzte die Empfehlung eines Bürgerkomitees um und weigerte sich, mehr als 40 Kinderbücher mit Sachverhalten wie Hexerei und Gespenstern zu entfernen. Ein Treuhänder bemerkte, höchst vernünftig, dass alles in der Bücherei für irgend jemandem anstößig sei. Das Kuratorium merkte an, dass Eltern, die über solche Sachen besorgt sind, die Literaturauswahlen ihrer Kinder ja selbst überprüfen können.

Arkansas
Terry Riley wusste, dass es nicht einfach sein würde, einen Esoterikladen im kleinen Brookland, Arkansas, zu öffnen. Am Tag, an dem er Dagdas Occult Cauldron öffnete, erschienen 35 Christen, um zu protestieren und Hymnen zu singen. Kurz danach erhielt er von seinem Vermieter eine Zwangsräumung. Eine Bürgerinitiative stellte eine Bittschrift an den Bürgermeister und den Stadtrat zusammen, die den Ausschluss des Ladens aus dem Ort verlangte. Eine andere verlangte die Kündigung des Bürgermeisters, da er die Öffnung des Ladens nicht verhinderte. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass er gesetzlich nichts gegen den Laden ausrichten kann. Riley (der Kontroverse gewöhnt ist, nachdem er dazu gezwungen wurde, ein Geschäft in dem naheliegenden Jonesboro, zu schließen), sagte, sein Geschäft boomt.

Boston
Zwei große Kaufhausketten, Kmart und Wal-Mart, entfernten CDs von der Bostoner Band Godsmack aus ihren Regalen, nachdem sich Eltern über die profanen Lyrics und ein Pentagramm auf dem Cover beschwerten. Der Sänger der Band, Sully Erna, erzählte Reportern schon früher, er sei ein Hexer. Er erzählte: "Das ist wirklich nichts Aufregendes. Für einen Hexer ist ein Zauber dasselbe wie ein Gebet für einen Katholiken. Es ist dasselbe Konzept, nur eine andere Vorgehungsweise."

Detroit
Am Freitag, dem 21. Mai entschied ein amerikanisches Bundesgericht zugunsten dreier katholischer Familien, die sich durch ein Unterrichtsprojekt in einer staatlichen Schule des Bedford Central Schulbezirks, in ihren religiösen Rechten verletzt fühlten.
Die Geschichte begann im Jahr 1995 als Schüler im Westchester Verwaltungsbezirk anfingen, das magische Strategie-Kartenspiel "The Gathering" zu spielen. Einige Eltern beschwerten sich über diese Karten, da sie der Ansicht waren, dass die Bilder darauf eindeutig satanisch seien.
Die Empörung steigerte sich noch, als eine Lehrerin im Rahmen einer Unterrichtsstunde über Indien ihre Schüler anhielt Elephantenköpfe aus Zeitschriften auszuschneiden und sie mit Hilfe von Zahnstochern und Garn in Ganesha-Figuren zu verwandeln. Diese Puppen wurden im hauseigenen Laden der Schule auf einem neu errichteten Altar für eine "Tag der Erde-Liturgie" angeordnet und an Schüler verkauft, um böse Träume von ihnen fernzuhalten.
"Das Geschäft mit den entsetzlichen Puppen ist ein widerliches Beispiel für die Verbreitung von Aberglauben unter Kindern in sehr jungem und beeinflussbarem Alter", sagte der U.S. Bezirksrichter Charles Brieant und befahl dem Bedford Central Schulbezirk diese Aktivitäten sofort zu stoppen.
Brieant wies die Anschuldigungen im Bereich des Kartenspiels sowie des Yoga-Unterrichts und dem Besuch von Friedhöfen zurück. Aber in dem Erdaltar sah er einen "subtilen Druck sich in die Lehren der Hindu-Religion hineinziehen zu lassen. ... Während das Lesen der Ganesha-Geschichte Teil eines neutralen, nichtreligiösen Lehrplans sein kann, scheitert dieser Gerichtshof daran, irgendeine Rechtfertigung für die Aufforderung an leicht beeinflussbare Schüler zu finden, Abbilder eines bekannten religiösen Gottes herzustellen."
Während der Bedford Central Rechtsanwalt Warren Richmond enttäuscht von einer entmutigenden Wirkung dieses Urteils spricht, zeigt sich Mary Ann DiBari - eine der klagenden Parteien - sehr erfreut darüber, wenn sie auch gehofft hätte, dass auch das magische Kartenspiel unter die Verbote gereiht worden wäre.

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