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Dieses Thema hat 8 Antworten
und wurde 413 mal aufgerufen
 Alles rund ums Kind
Ehendunamandu Offline




Beiträge: 16.090

26.09.2004 13:24
RE: Erziehung Zitat · Antworten

Eltern-Kurse zur Pflicht machen?

Gewalt, Vernachlässigung, Dauerstreit: In vielen Fällen läuft die Erziehung schief.
Jetzt gibt es die "Mobile Elternschule".
Was die leisten kann, erklärt eine Expertin.


Hier ein Interview:

Sie arbeiten für die Mobile Elternschule (MES). Was ist ihr Anliegen?

"Die MES ist eine Einrichtung des Arbeiterwohlfahrt Bundesverbands und wird vom Familienministerium gefördert.
Die Mitarbeiter sind immer 10 Monate in einem Landkreis. wir stellen Elterngesprächsrunden, Kurse und Abgebote vor -oder führen sie durch.
Das Ziel: Eltern sollen miteinander und mit Experten ihre Ängste und Sorgen austauschen.
So lösen wir Familien-Konflikte und können verhindern, dass eine Situation eskaliert."


Brauchen Eltern diese Hilfe bei der Erziehung?

"Viele ja. Sie schaffen es nicht mehr, Job und Familie zu vereinbaren, Angst vor Arbeitsplatzverlust und Leistungsdruck führen zu Stress. Es gibt Probleme und Konflikte. Außerdem leben die Großeltern heute nur noch selten mit im Haus und fehlen als zusätzliche Erziehungshelfer."

Sind sie dafür, eine Art Eltern TÜV einuführen?

"Die Idee ist nicht schlecht. Aber ein Kind ist anspruchvoller als ein Auto, die Erziehung kann sich nicht nach einem Punktekatalog richten!
Trotzdem: die Gesellschaft ist gefordert, Eltern zu unterstützen. Viele Paare fühlen sich nach den Schwangerschaftskursen allein gelassen und nur schlecht vorbereitet."


Was fordern sie?

"Zum Beispiel Erziehungskurse.
Wenn Mutter oder Bater ihren Antrag auf Erziehungsgeld stellen könnte man ihnen gleich die Elternbriefe des "Arbeitskreise Neue Erziehung" (ANE) mitgeben. Das sind Infobroschüren mit Tipps von der Geburt bis zum 8. Lebensjahr, dazu gibts Adressen und Erziehungsangebote.
Wir von der Mobilen Elternschule wollen unbedingt, dass mehr Familien und Hilfsangebote kennen-und auch in Anspruch nehmen."


Weitere Info´s Info´s, oder

Auszug aus "Bild der Frau" NR. 39

Und nun noch meine eigene Meinung dazu:

Ich finde die Idee voll klasse und hoffe das es sich schnell rumspricht das es sowas gibt.
Denn ich kann mir sehr gut vorstellen, das es viele Eltern gibt, die restlos mit ihrem oder ihren Kind/ern überfordert sind.

Ich kann mir vorstellen, wenn sie so eine Anlaufstelle mal in Anspruch genommen haben, dann wird ihnen im laufe der Zeit vieles klarer und es wird leichter für sie sich mehr mit ihrem Kind auseinanderzusetzen und es so zu sehen was es wirklich ist.
Eine eigene Persönlichkeit die einen Anspruch darauf hat, das man ihm bei seiner Entwicklung zu Seite steht.
Das man es auffängt, wenn es fällt.
Das weiss, das es sich auch seine Eltern verlassen kann.
Das sein Zuhause liebt und von da aus ein Mensch wird, der sein Leben in den Griff bekommt, sozial ist und alles was noch einen Menschen ausmacht damit er in einer zivilisierten Gesellschaft vorankommt und respektiert wird.
Der anderen eine Stütze sein kann u.v.m.

Nefertari3456 ( gelöscht )
Beiträge:

26.09.2004 20:53
#2 RE: Erziehung Zitat · Antworten

Hallo Mandu,

diese Elternbriefe hatte ich auch, sie wurden bis zum 7. Lebensjahr unentgeltlich zugeschickt. Auch war ich bei diesen Beratungsstellen, einfach und allein, um mit anderen Müttern Kontakte zu schließen. Sie waren auch bei uns um die Ecke und das war wohl auch der Grund, dort regelmäßig hinzugehen. Nach einem 3/4 Jahr war für mich dort aber dann Schluss, denn ich konnte mich mit diesen Gesprächen nicht mehr identifizieren. 3, 4 Leute saßen auf einem Podium und haben uns vorgeschrieben, wie wir unser Leben zu leben hätten, wie wir unsere Kinder und Männer zu behandeln haben und da war für mich dann Schluss. Ich habe die Erziehung immer als ein Ganzes gesehen. Ich habe viele Entscheidungen aus dem Bauch heraus entschieden, man kann Kinder einfach nicht über einen Kamm scheren und genau das haben sie versucht. Ich kam mir vor, als sollte ich einer Gehirnwäsche unterzogen werden und das war mir zu heftig. Die Elternbriefe waren aber sehr hilfreich und ich habe sie jeden Monat gerne gelesen. Sie wollten Anregungen geben aber keine Befehle erteilen.

Sicher wäre es hilfreich, wenn Eltern mehr unterstützt würden, doch viele sind einfach nur dadurch total überfordert, weil jeder was anderes von ihnen fordert oder rät. Mir ging es ebenso, bis ich irgendwann gesagt habe: Schluss, es reicht mir, ich kann auf alle hören, doch nicht machen, was sie wollen. Das verwirrt nur und nutzt niemanden.

Was mich in Sachen Erziehung so aufregt ist, dass viele Eltern die Kinder so nebenher laufen lassen. Alleinerziehenden bleibt nichts anderes übrig, als den ganzen Tag zu arbeiten und abends sind sie zu müde, um sich um ihre Kinder zu kümmern. Doch wenn ich bewusst ein Kind in die Welt setze, dann muss auch alles drumherum stimmen, denn ein Kind kostet nun mal Geld, das ist bekannt. Es gibt auch keine Kindergartenplätze, damit muss ich rechnen und die Schulen sind überlaufen, das ist auch nichts neues. Ich akzeptiere aber nicht, wenn "Unfälle" ausgetragen werden und dann kümmern sich die Eltern nicht darum. Ein Kind bittet nicht darum, geboren zu werden und wenn es da ist, dann sollte es nicht als Anhängsel missbraucht werden. Wir haben einige in der Klasse, die so behandelt werden. Wir haben ein Mädchen bei uns, die gibt grundsätzlich nur ihre eigene Telefonnummer an, die Mutter möchte mit Schulkram nicht belastet werden. So etwas arbeitet als Schließerin in einer JVA. Ich hatte mal das Vergnügen, mit ihr zu sprechen. Erst wurde angemault und dann hat sie einen Riesenaufstand gemacht, wie mies die Schulen und Lehrer sind (sie drückte sich so aus: Wenn ich das Gesochse in der Schule sehe, bekomme ich Hakenkreuze in die Augen). Ich habe dort nie wieder angerufen und bin immer noch schwer am Überlegen, ob ich diese Frau nicht bei der Jugendfürsorge anzeige. Die Tochter ist 14 und völlig auf sich gestellt. Sie muss sich selbst bekochen, muss ihre Schulaufgaben alleine machen, muss ihre Sachen alleine waschen und bügeln, also praktisch alles alleine machen. Das ist doch keine Erziehung! Ich bin immer erstaunt, wie das Mädchen das alles packt und trotzdem so aufgeschlossen und fröhlich ist und natürlich auch ihre Schule packt. Das fällt bei mir schon unter Kindesmisshandlung!

Kinder kommen völlig unbelastet auf die Welt und die Eltern sind die ersten, die sie prägen. Sicher kommen später auch andere Leute hinzu, Kindergärtnerinnen oder Lehrer, die ihren Teil beitragen, doch die Erziehung geniesen Kinder zu Hause und nicht woanders. Mein Sohnematz hat so manchen Schwachsinn mit nach Hause gebracht, von Weltanschauungen bis hin zu Schimpfwörtern, doch schließlich liegt es an uns Eltern, diese Dinge wieder gerade zu rücken.

Ehendunamandu Offline




Beiträge: 16.090

26.09.2004 21:50
#3 RE: Erziehung Zitat · Antworten

Ach du kennst das schon?
Für mich war es vollkommen neu.
Da kann man mal sehen, was man nicht alles nicht kennt

Nunja mit den Tips und Ratschläge verfahre ich sowieso immer so, das ich mir rauspicke was ich für mich umsetzen kann, der Rest geht dann an mir spurlos vorüber als wäre es nie gesagt worden.

So denke ich, kann man dann auch ganz gut mit umgehen

Wenn dir dein Gefühl sagt das du die Jugendfürsorge anrufen sollst, dann würde ich dem auch nach gehen.
Ich glaube nicht das sie dem Mädchen Schaden zufügen würden.
Und die Aussage von ihrer Mutter ist ja wirklich megaheftig.
Ich finde die Fürsorge könnte da ruhig mal ein Auge drauf werfen.
Die Kleine ist vierzehn und mit dem was sie alles machen muss ein kleine Erwachsene die ihre Kindheit nicht ausleben kann, das finde ich sehr, sehr grausam.

Natascha030 ( gelöscht )
Beiträge:

26.09.2004 22:46
#4 RE: Erziehung Zitat · Antworten

Hm, da ist ja echt guter Rat teuer.... Wenn das Mädchen zurecht kommt und sogar aufgeschlossen und fröhlich ist, könnte der Weg zum Jugendamt sich als Fehler herausstellen. Die Mutter würde sie vielleicht fertig machen und das Mädchen bestimmt darunter leiden... Sie ist schon 14, bald beginnt sie mit einer Lehre... Ich an Nefi's Stelle würde mal mit dem Mädchen Komtakt aufnehmen und mit etwas Diplomatie das Kind dahingehend ausfragen, welche Reaktion seitens der Mutter zu erwarten wäre.... Das Mädchen würde mir dann sehr leid tun, sollte sie dadurch ihre Lust am Leben verlieren...

Wie gesagt, sind nur meine Gedanken dazu...

Liebe Grüsse

Eure Natti :027:

Ehendunamandu Offline




Beiträge: 16.090

26.09.2004 22:59
#5 RE: Erziehung Zitat · Antworten

Auch wieder wahr Natti, bei so einer Mutter weiss man ja nie.
Hab ich gar nicht dran gedacht.
Gut das hier mehr Köpfe am denken und Finger am schreiben sind:026:

Nefertari3456 ( gelöscht )
Beiträge:

26.09.2004 23:50
#6 RE: Erziehung Zitat · Antworten

Ja ihr Süßen,

das ist ja mein Dilemma und ich habe mit der Klassenlehrerin über die Kleine gesprochen. Sie hat mir dringend abgeraten, etwas zu unternehmen, denn wir hätten ja keine Handhabe. Schon gar nicht, weil die Frau ja im Justizdienst arbeitet. Unsere Lehrerin nimmt sich der Kleinen besonders an und sie sagt, sie steht Gewehr bei Fuß, wenn sie eine Vernachlässigung, die das Maß noch mehr überschreitet, feststellt. Sie möchte nichts unternehmen, so lange es noch gut geht.
Mein Bauch sagt mir aber, dass es dem Mädchen einfach nicht gut gehen kann. Wie ihr schon sagt, ihre Jugend wird ihr genommen und das finde ich grausam. Woher dieses Mädchen seine Kraft nimmt, weiß ich nicht, doch ich finde es bewundernswert. Wenn ich mir vorstelle, wie mein Rabauke wohlbehütet im Bett liegt, sein Frühstück wird morgen in der Küche fertig stehen (er muss erst um 10.00 Uhr in die Schule und ich muss schon um 8.00 im Büro sein) und ich rufe ihn an, um ihm einen schönen Tag zu wünschen, eben alles tut, damit mein schlechtes Gewissen, dass er morgens alleine ist, zu beschwichtigen und da ist dann ein Mädchen, die schon seit frühester Jugend so etwas nicht im Entfernesten kennt. Brrr, mich schüttelts!

Ehendunamandu Offline




Beiträge: 16.090

14.02.2005 18:58
#7 RE: Erziehung Zitat · Antworten

Wie geht es denn der Kleinen, Nefi?
Fällt mir gerade wieder so ins Auge, weil ich zum Thema "Erziehung" noch einen kleinen Artikel gefunden habe..

Hilfe bei Hausaufgabe?
Eltern sollten ihren Kindern zwar bei den Hausaufgaben helfen -aber nicht mehr als zwei Stunden pro Tag!
Das rät die Aktion Humane Schule (AHS) in Köln.
Die Schüler sollten einen Teil ihrer Hausaufgaben unbedingt ohne Unterstützung erledigen.
Denn das selbständige Knobeln und Tüfteln fördert ihre Fähigkeit zu lernen.

Jetzt frage ich mich natürlich: Zwei Stunden? Ja wielange machen denn die armen Kinder heutzutage Hausaufgaben?

Ich dachte eine Stunde wäre normal und genug.
Wenn die jetzt raten, nicht mehr als zwei Stunden am Tag zu helfen und sie den Rest selbst machen sollten, dann frage ich mich echt?
Wieviele Stunden müssen sie denn lernen?
*shocking*:012:

Ehendunamandu Offline




Beiträge: 16.090

19.01.2007 13:18
#8 RE: Erziehung Zitat · Antworten

Jetzt, zwei Jahre später, werde ich wohl auch nicht mehr Erfahren wie es dem Kind geht, oder wie es denn letztendlich ausging, oder Nefi?

Aber vielleicht wird das Thema jetzt wieder aktuell, was die Erziehung der lieben Kleinen betrifft?
Hab es jetzt einfach mal hochgeschubst.
Damit auch die ganze Rubrik wieder gesehen wird und hoffentlich wieder zum Leben erweckt wird

Fuerterra ( gelöscht )
Beiträge:

19.01.2007 23:54
#9 RE: Erziehung Zitat · Antworten

Tja was das Thema Hausaufgabe anbelangt kann ich noch nicht mitreden ,das dauert noch ein paar Jährchen
Zu meiner Zeit war es so das ich locker auch zwei Stunden gesessen bin bei den Hausaufgaben .
Kommt natürlich auch drauf an welche Schule in der Volkschule ist es noch nicht so tragisch ,denk ich halt .
Aber wenn ich mal nicht so viel Hausaufgaben hatte oder gar keine dann gab mir meine Oma Divisionen auf usw :031:
Ich habe sie gehasst *ggg*
Aber heute finde ich war es gar nicht so schlecht .
Denn ich hatte sowieso Schwierigkeiten in Mathe so kam ich wenigstens nicht aus der Übung

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